Im schönen Tempel der Natur

Am Montag – ich war zu Besuch bei meinen Eltern in Peiting – ist mir wieder einmal bewusst geworden, in welcher wunderbaren Umgebung ich aufgewachsen bin. Besonders intensiv habe ich das auf dem Kalvarienberg gespürt.

Geht man die Bergstraße hoch bis zu ihrem Ende, steht man unter ein paar großen Bäumen. Blickt man rechts den Hügel hinauf, sieht man ein Kreuz, vor dem eine kleine Bank steht.

Ich gehe zunächst den Hügel hinauf und dann über eine weitläufige Wiese auf das Kreuz zu. Es eröffnet sich mir ein atemberaubender Blick auf die Alpen und den weiß-blauen Himmel.

Dem Himmel so nah (Foto: Tim Kalbitzer)
Dem Himmel so nah (Foto: Tim Kalbitzer)
Aussichtspunkt (Foto: Tim Kalbitzer)
Aussichtspunkt (Foto: Tim Kalbitzer)

Ich setze mich auf die Bank und geniesse die Aussicht. Wie wunderschön es hier ist! Der Wind bläst. Die Wolken ziehen rasch am Himmel entlang und lassen das Sonnenlicht über die Wiesen und Wälder tanzen. Die Farben verändern sich ständig. In der Ferne höre ich das Läuten von Kuhglocken und das Wiehern von Pferden.

Ich atme die frische Luft ein und sauge die Umgebung in mir auf. Das ist Heimat. Das ist meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen. Ich blicke nach Westen und sehe zwischen den Bäumen den Lech und das Bootshaus. Dort haben wir während meiner Schulzeit viel gefeiert und noch mehr erlebt. Ich erinnere mich sehr gerne an diese sehr glückliche Zeit zurück.

Blick nach Westen (Foto: Tim Kalbitzer)
Blick nach Westen (Foto: Tim Kalbitzer)

Ich lasse meinen Blick wieder nach Süden schweifen. Ich fühle mich verbunden. Verbunden mit der Natur. Ich spüre wie selten zuvor, Teil von etwas Größerem zu sein.

Blick nach Süden (Foto: Tim Kalbitzer)
Blick nach Süden (Foto: Tim Kalbitzer)

Dass auch andere Menschen hier etwas spüren, beweist die Existenz der Bank, auf der ich sitze, und des Kreuzes, das hinter mir steht. Ich frage mich, wie viele Menschen schon hier gesessen sind und was sie wohl gedacht haben.

Am Kreuz (Foto: Tim Kalbitzer)
Am Kreuz (Foto: Tim Kalbitzer)

Am Kreuz ist ein kleines Schild angebracht. Auf diesem steht folgender Spruch:

Im schönen Tempel der Natur

siehst Du des großen Gottes Spur.

Doch willst Du ihn noch größer sehn

dann bleib an seinem Kreuze stehn.

Man sieht hier wahrhaft etwas Größeres. Etwas Himmlisches. In Bayern fühlt man sich dem Himmel ja sehr oft sehr nahe. Und Orte wie dieser werden gerne mit einem Hinweis auf den Herrgott verziert.

Und so sitze ich hier, bin glücklich und lasse meine Gedanken umherwandern, so wie Sonne und Schatten über die Landschaft ziehen. Ich denke an das, was war, an das, was ist, und an das, was sein wird. Und dabei spüre ich, dass ich diesen Ort sehr liebe.

4 Gedanken zu „Im schönen Tempel der Natur“

  1. Lieber Tim,

    ein großartiger Text zu Deinen schönen Fotos.
    Kompliment und Gratulation!
    Hatte gerade versucht Dich telefonisch zureichen, aber leider
    nur Mailbox. Kann ich Deinen Link an Bekannte weiterleiten ???
    Mam und ich grüßen bestens
    PAP

    Antworten
    • Hallo Pap,

      vielen herzlichen Dank! Wir haben uns ja gerade gesprochen. Es freut mich sehr, dass Dir der Beitrag gefällt.

      Selbstverständlich kannst Du den Link an Bekannte weiterleiten. IrishBayrisch soll ja möglichst viele Menschen erreichen, die sich für die hier veröffentlichten Themen interessieren.

      Liebe Grüße

      Tim

      Antworten
  2. Lieber Tim, ich habe gerade deine wunderschönen Fotos mit dem so stimmigen Text gelesen und kann nur sagen, dass du mir aus der Seele gesprochen hast. Ich bin ja auch immmer wieder auf den Spuren meiner Wurzeln und es ist schon ein großes Glück, solche überhaupt zu haben! Liebe Grüsse, Katharina

    Antworten
    • Liebe Katharina,

      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar! Es ist in der Tat ein großes Glück, Wurzeln zu haben und diese auch zu spüren. Dafür bin ich sehr dankbar.

      Liebe Grüße und auf bald

      Tim

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